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Erste Hilfe für Senioren – Leben retten im Alter

7 Min.

In Notfällen Erste Hilfe zu leisten – sei es für Senioren oder auch jüngere Menschen – ist von großer Bedeutung und kann mitunter das Überleben von Betroffenen sichern. Aufgrund von gesundheitlichen Problemen und körperlichen Veränderungen sind ältere Menschen häufiger Notfällen ausgesetzt – dazu zählen zum Beispiel Stürze, Schlaganfälle oder Herzinfarkte. Umso wichtiger ist es daher, dass Angehörige über die richtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen wie die stabile Seitenlage oder die Herz-Lungen-Wiederbelebung informiert sind und in Ernstfällen entsprechend schnell und korrekt reagieren können. Doch auch Senioren selbst sollten ihre Kenntnisse über Erste Hilfe stets auffrischen, da sie in Notsituationen ebenfalls Hilfe für andere Personen leisten können.

Erfahren Sie in unserem Artikel mehr über mögliche Notfallszenarien sowie Erste-Hilfe-Maßnahmen für Senioren. Außerdem geben wir Ihnen Tipps mit an die Hand, wie Sie Ihren Alltag noch sicherer gestalten und das Risiko von Unfällen vermeiden.

Elisa Holzmann
Lifta Magazin Autorin

Erste-Hilfe-Maßnahmen für Senioren

Im Alter kommt es immer häufiger zu gesundheitlichen Problemen, die zum Beispiel durch Erkrankungen ausgelöst werden und für Stürze oder Verletzungen sorgen. Umso wichtiger ist es daher, dass sich vor allem Angehörige und Personen, die die Pflege und Betreuung übernehmen, mit möglichen Notfallszenarien auseinandersetzen. Dabei gilt vor allem eines: Leisten Sie so schnell wie möglich Erste Hilfe und verständigen Sie immer als Erstes den Notruf. Dabei sollten Sie jedoch darauf achten, sich selbst nicht in Gefahr zu bringen und gehen im Idealfall wie folgt vor:

  • Ruhe bewahren und Überblick verschaffen
  • Unfallstelle sichern
  • Überprüfen, ob die betroffene Person bei Bewusstsein ist
  • Atmung kontrollieren
  • Notruf wählen
  • Erste-Hilfe-Maßnahme durchführen, bis Rettung eintrifft

Jeder Notfall ist natürlich individuell zu betrachten und bedarf verschiedener Erste-Hilfe-Maßnahmen. So sind insbesondere Senioren häufig von folgenden Notfällen betroffen:

Herzinfarkt und Schlaganfall

Erste Hilfe für Senioren: Ein Rentner fasst sich mit schmerzverzerrtem Gesicht ans Herz

Bei älteren Menschen kann sich ein Herzinfarkt durch starke Schmerzen hinter dem Brustbein oder ein Engegefühl in der Herzgegend bemerkbar machen. Sprach- und Bewusstseinsstörungen weisen in einigen Fällen auf einen Schlaganfall hin. In solchen Notsituationen ist schnelle Hilfe gefragt: Verständigen Sie den Notruf und lagern Sie die betroffene Person bequem und mit erhöhtem Oberkörper. Achten Sie bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes immer wieder auf die Atmung der Person. Im Ernstfall müssen Sie mitunter mit einer Herz-Lungen-Wiederbelebung beginnen.

Atemnot

Erste Hilfe wird auch dann wichtig, wenn sich Senioren zum Beispiel verschlucken und dadurch in Atemnot geraten. Bei plötzlich auftretenden Atembeschwerden, die auch durch Erkrankungen ausgelöst werden, ist es wichtig, die Person zunächst zu beruhigen. Atmen Sie gemeinsam langsam ein und aus und helfen Sie der älteren Person, eine aufrechte Sitzposition einzunehmen. Sollten die Atemprobleme schwerwiegender ausfallen oder sich sogar verschlechtern, ist in jedem Fall der Sanitätsdienst zu informieren.

Stürze

Ob aufgrund von Gleichgewichtsproblemen, verminderter Sehkraft oder Muskelschwäche: Im Alter kommt es häufiger zu Stürzen, die mitunter für ernsthafte Verletzungen sorgen können. Gerät eine Person in Ihrem Umfeld in eine solche Notsituation, sollten Sie umgehend Erste Hilfe leisten. Überprüfen Sie den Körper auf Brüche und Blutungen und versorgen Sie vorläufig eventuelle Wunden. Bei ernsten Verletzungen sollten Sie den Rettungsdienst kontaktieren und bei den Senioren bleiben, bis die medizinische Hilfe eintrifft. Verliert die Person in der Zwischenzeit das Bewusstsein, müssen Sie diese in die stabile Seitenlage bringen.

Diabetes

Einige Senioren leiden an Krankheiten wie Diabetes, die eine Unter- oder Überzuckerung auslösen können. Dies macht sich zum Beispiel durch erhöhten Durst, Verwirrung oder verschwommenes Sehen bemerkbar. Überprüfen Sie, wenn möglich, den Blutzuckerspiegel: Ist dieser zu niedrig, können Traubenzucker oder zuckerhaltige Getränke erste Abhilfe schaffen. Droht in Ernstfällen die Bewusstlosigkeit, sollten Sie die Betroffenen in eine bequeme Position bringen und den Notruf wählen.

Präventive Maßnahmen zur Vermeidung von Notfällen

Damit sich insbesondere Senioren sicher durch den Alltag bewegen und zum Beispiel das Risiko von Unfällen im eigenen Haus vermeiden, sind vorbeugende Sicherheitsmaßnahmen wichtig.

Erste Hilfe für Senioren: Eine ältere Dame drückt auf einen Hausnotruf-Knopf, der sich an ihrem Handgelenk befindet

Sicheres Umfeld schaffen: Die Anpassung des Wohnraums an altersbedingte Bedürfnisse macht Ihr Zuhause nicht nur sicherer, sondern ermöglicht Ihnen auch das selbständige Leben in den eigenen vier Wänden – ohne auf eine Pflege oder Betreuung angewiesen zu sein. Neben rutschfesten Böden und Handläufen sind auch Treppenlifte eine optimale Sturzprophylaxe für ältere Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Darüber hinaus kann auch ein sogenannter Hausnotruf im Alter Leben retten: Kommt es zu einem Unfall in Ihrem Zuhause, können Sie per Knopfdruck Hilfe rufen und den Notdienst alarmieren.

  • Regelmäßige Arztbesuche: Nehmen Sie wichtige medizinische Untersuchungen wie den Gesundheitscheck ab 60 stets wahr und suchen Sie bei Beschwerden umgehend Ihre Ärztin oder Ihren Arzt auf. Mögliche Erkrankungen und gesundheitliche Probleme können so frühzeitig festgestellt werden. Außerdem ist auch die stetige Anpassung Ihrer Medikamentendosis wichtig – insbesondere, sobald Sie körperliche Beschwerden seit der Einnahme der Medizin bemerken.
  • Regelmäßige Bewegung: Tägliche Spaziergänge an der frischen Luft oder leichter Seniorensport verbessern Ihre Mobilität und stärken die Muskulatur. Somit reduzieren Sie das Sturzrisiko und bleiben zudem im Alter körperlich fit. Verabreden Sie sich zum Beispiel mit anderen Rentnerinnen und Rentnern und nehmen Sie gemeinsam an Sportkursen teil.
  • Gesunde Ernährung: Wer sich im Alter ausgewogen ernährt und darauf achtet, genug zu trinken, unterstützt damit die Gesundheit und das Immunsystem. Das fördert wiederum ein herzgesundes Leben und minimiert das Risiko von Schlaganfällen und Herzinfarkten.

Wie können Senioren in einem Notfall Erste Hilfe leisten?

In Notfallsituationen spielen auch ältere Menschen eine wichtige Rolle bei der Erste-Hilfe-Leistung. Achten Sie lediglich darauf, dass Sie sowohl mental als auch körperlich dazu in der Lage sind und sich selbst nicht in Gefahr bringen. Alarmieren Sie sofort den Rettungsdienst oder rufen Sie um Hilfe, wenn Sie Zeuge eines Notfalls werden. Alle notwendigen Infos können Sie mithilfe der vier sogenannten W-Fragen an den Sanitätsdienst übermitteln: Wo hat der Unfall stattgefunden? Was genau ist passiert? Wie viele Verletzte gibt es? Welche Verletzungen können Sie feststellen?

Erste Hilfe für Senioren: Senioren erfahren in einem Erste-Hilfe-Kurs mehr über die korrekte Herz-Lungen-Wiederbelebung

Eventuell können Sie bis zum Eintreffen des Notdienstes sogar bereits selbst Erste Hilfe leisten. Damit Sie für den Ernstfall bestens gewappnet sind, gibt es beispielsweise spezielle Erste-Hilfe-Kurse für Senioren, in denen Sie Ihr Wissen auffrischen können. Informieren Sie sich zum Beispiel bei der DRK über den Rotkreuzkurs für ältere Menschen.

Ereignet sich der Unfall in Ihren eigenen vier Wänden, sollten Sie immer das passende Erste-Hilfe-Material zur Hand haben. Dieses besteht meist aus einem Verbandskasten mit Pflastern, Mullbinden, Handschuhen, Desinfektionsmittel und weiteren notwendigen Hilfsmitteln. Achten Sie darauf, das Material und auch Ihre Hausapotheke regelmäßig zu überprüfen und zu ergänzen, um im Ernstfall effektiv helfen zu können.

Fazit

Das Wissen um Erste-Hilfe-Maßnahmen ist sowohl für Senioren als auch für Angehörige unerlässlich, um im Notfall angemessen reagieren zu können und Leben zu retten. Präventive Maßnahmen wie regelmäßige Arztbesuche und eine gesunde Ernährung können die alltäglichen Risiken für Senioren erheblich vermindern. Und auch praktische Hilfsmittel wie ein Sitzlift oder ein Hausnotruf machen das Wohnen im Alter für Senioren sicherer, sodass der Umzug in ein Pflegeheim nicht immer zwingend notwendig ist. Zudem sollten auch ältere Menschen selbst in der Lage sein, im Ernstfall richtig zu handeln und ihr Wissen daher in Erste-Hilfe-Kursen für Senioren regelmäßig auffrischen.

Wann haben Sie zuletzt an einem Erste-Hilfe-Kurs teilgenommen? Und wie verhindern Sie im Alltag potenzielle Notfallsituationen? Tauschen Sie sich in den Kommentaren gerne über Ihre Erfahrungen und Tipps aus.

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