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Was gegen schwere Beine hilft: Tipps bei Venenschwäche

6 Min.

Ihre Beine fühlen sich oft schwer und müde an und schwellen manchmal sogar an? Die Gründe hierfür sind vielfältig: Häufig ist Hitze der Auslöser für schwere Beine – doch auch andere Faktoren beeinflussen das Blut in Ihren Gefäßen. Schwere Beine sind eine regelrechte Volkskrankheit, die meist auch auf eine Venenschwäche zurückzuführen ist.

Mit welchen Übungen Sie die Beschwerden gezielt lindern und die Durchblutung anregen können und wann Sie eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen sollten, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Georg Schenk
Lifta Magazin Autor

Schwere Beine: Ursachen und Symptome

Die Venen in unseren Beinen transportieren sauerstoffarmes Blut zurück zum Herzen. Dies passiert automatisch, wenn wir unsere Beine und Füße bewegen, beispielsweise beim Laufen. Die Bewegung aktiviert die Muskelpumpe in den Waden und bringt so den Blutrückstrom in Gang.

Die Venenklappen fungieren dabei als Rückschlagventile, die dafür sorgen, dass das Blut nur in die gewünschte Richtung fließt. Bei Funktionsstörungen im Venensystem werden die Beine schwer und müde. Mögliche Ursachen hierfür sind:

  • Langes Stehen, Sitzen oder Liegen: Wenn Sie am Tag viel liegen, stehen oder sitzen und sich kaum bewegen, hat dies zur Folge, dass Ihre Muskelpumpen nicht ausreichend aktiviert werden. Der Rücktransport des Blutes in Ihren Beinvenen ist dadurch schwächer, sodass sich die Venen letztlich ausdehnen und das Blut in den Beinen versackt – Besenreiser und Krampfadern entstehen.
  • Venenschwäche: Treten Symptome wie schmerzende und geschwollene Beine aufgrund des geschwächten Bluttransports häufiger auf, kann es vorkommen, dass Ihre Venen ausleiern und die Venenklappen nicht mehr richtig schließen. Medizinerinnen und Mediziner sprechen dann von einer Venenschwäche bzw. einer venösen Insuffizienz. Schwache Venen treten häufig auch altersbedingt auf oder sind auf eine erbliche Veranlagung zurückzuführen.
  • Wärme: Heiße Bäder, ein Saunagang oder Wärme im Allgemeinen führen dazu, dass sich unsere Gefäße erweitern. Dadurch wird der Bluttransport in den Venen erschwert. Häufig kommt es daher an heißen Sommertagen vermehrt zu Venenleiden und schweren Beinen.
  • Herz- oder Nierenschwäche: In einigen Fällen kann auch eine Herz- oder Nierenschwäche Ursache für schwere Beine und Schmerzen sein. Halten die Symptome und Beschwerden über einen längeren Zeitraum an und lassen sich auch mit Hausmitteln nicht lindern, sollten Sie immer medizinischen Rat suchen.
Was hilft gegen schwere Beine: Frau mit Krampfadern

Ist eine Venenschwäche heilbar?

Liegt erstmal eine Venenschwäche vor, ist diese nicht mehr heilbar. Genauso wenig regenerieren sich einmal zerstörte Venenklappen wieder. Dennoch gibt es verschiedene Möglichkeiten und Therapieansätze, mit denen Sie die Beschwerden einer Venenschwäche lindern und schweren Beinen entgegenwirken können.

Tipps und Hausmittel gegen schwere Beine

Die Ursachen und Symptome einer Venenschwäche können Sie mit einfachen Hausmitteln, Übungen oder anderen Tipps bekämpfen. Probieren Sie einfach aus, welche Methoden für Sie am besten funktionieren und fragen Sie bei Bedarf Ihre Hausärztin bzw. Ihren Hausarzt um Rat.

Mehr Bewegung und weniger Stillsitzen

Durch regelmäßige Bewegung Ihrer Beine stärken Sie Ihre Wadenmuskulatur und somit auch die Muskelpumpe, die den Blutrücktransport in Richtung Herzen unterstützt. Nehmen Sie daher statt der Rolltreppe oder des Aufzugs häufiger die Treppe und gehen Sie, wenn möglich, viel zu Fuß. Auch Positionswechsel bei längerem Stehen, Sitzen oder Liegen helfen gegen schwere Beine. Bereits durch einen kurzen Gang durch die Wohnung oder einen Spaziergang zwischendurch aktivieren Sie die Wadenmuskelpumpe.

Dehnübungen, Faszientraining und Venengymnastik

Spezielle Übungen und Venengymnastik helfen gegen schwere Beine. Versuchen Sie daher einige Minuten am Tag für Dehnübungen oder Faszientraining einzuplanen. Häufig helfen bereits kleine Bewegungen, wie das Wackeln mit den Zehen und Füßen. Mit Faszienrollen fördern Sie die Durchblutung in den Beinen und regen so gezielt das Venensystem an. Gleichzeitig wirkt das Faszientraining entspannend und wohltuend. Besprechen Sie bei Krampfadern oder Durchblutungsstörungen vorsichtshalber mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, ob das Faszientraining für Sie infrage kommt.

Kompressionsstrümpfe

Was hilft gegen schwere Beine: Frau mit Kompressionsstrümpfen

Auch Kompressionsstrümpfe unterstützen die Wadenmuskelpumpe. Die medizinischen Strümpfe liegen besonders eng an und üben dadurch einen stetigen Druck auf Ihr Bein und die darin liegenden Venen aus. Die Wirkung von Kompressionsstrümpfen entfaltet sich am besten, wenn Sie sich zusätzlich bewegen. Dann werden die ausgeleierten Venen im Bein zusammengedrückt und können so das Blut wieder besser zurück zum Herzen transportieren. Medizinische Kompressionsstrümpfe können Sie sich von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt verordnen lassen, wobei die Krankenkassen einen Großteil der Kosten übernehmen.

Kalte Güsse bzw. Wechselduschen

Wenn Sie unter schweren Beinen leiden, helfen kalte Duschen oder Güsse. Durch das kalte Wasser verengen sich die Blutgefäße und die Venentätigkeit wird angeregt. Für einen wohltuenden kalten Guss richten Sie den Wasserstrahl zunächst auf Ihren Fuß und führen ihn dann langsam über die Außenseite des Beines bis zum Oberschenkel und über die Oberschenkelinnenseite wieder zurück zum Fuß. Wiederholen Sie diesen Vorgang auch beim anderen Bein und führen Sie den kalten Guss pro Bein bis zu 10 Mal hintereinander durch.

Flache Schuhe

Besonders Frauen, die häufig Schuhe mit Absatz tragen, leiden oft unter schweren Beinen. Forschende fanden dabei einen Zusammenhang zwischen High Heels und Venenschwäche heraus: Je höher der Schuhabsatz, desto schwächer wird die Muskelpumpe und desto weniger Blut kann von den Beinen zurück zum Herzen transportiert werden – es kommt zum Blutstau und die Beine werden schwer und schmerzen. Frauen sollten daher vermehrt zu flachen Schuhen greifen und die Absatzschuhe der Gesundheit zuliebe nur noch bei besonderen Anlässen aus dem Schrank holen.

Schwere Beine beim Treppensteigen vermeiden

Was hilft gegen schwere Beine: Mann beim Treppensteigen

Muskelschwäche im Alter ist häufig die Hauptursache für schwere Beine beim Treppensteigen. Bei Senioren ist der Muskelschwund dem natürlichen Alterungsprozess geschuldet, der dafür sorgt, dass Sie nicht mehr so fest greifen können oder unsicher beim Gehen werden.

Beim Treppensteigen kommen viele verschiedene Muskelgruppen zum Einsatz. Wenn Sie eine schwache Bauch- oder Beinmuskulatur haben, tritt das Schweregefühl in den Beinen auf, weil es Ihrem Körper schwerfällt, das Gewicht der Beine anzuheben.

Die natürliche Rückbildung der Muskulatur beginnt bereits ab dem 30. Lebensjahr und setzt sich dann immer weiter fort, sodass manche Senioren mit 80 Jahren bereits bis zu 50 Prozent ihrer Muskelmasse abgebaut haben. Diesen Vorgang können Sie nicht aufhalten, jedoch verlangsamen. Das Stichwort hierbei lautet Bewegung: Stärken Sie Ihre körperliche Fitness im Alter, indem Sie Ihre Muskeln regelmäßig durch gezielten Seniorensport wie beispielsweise Slow Jogging trainieren. Auch mit einer gesunden Ernährung im Alter mit ausreichender Eiweißzufuhr können Sie dem Muskelschwund entgegenwirken.

Unser Tipp: Treppenlift als Hilfsmittel

Ältere Dame steht an ihrem Treppenlift

Unser Tipp: Wenn Sie beim Treppensteigen häufig unter schmerzenden Beinen leiden oder Ihnen das Auf- und Absteigen von Treppenstufen aufgrund der schwachen Muskulatur zunehmend schwerfällt, kann ein Treppenlift Abhilfe schaffen. Ein Sitzlift stellt in Ihrem Alltag eine große Erleichterung dar, denn er sorgt auch im hohen Alter für ausreichend Mobilität und ist zudem eine wichtige Maßnahme zur Sturzprophylaxe. Gleichzeitig stellt der Einbau eines Treppenlifts einen wichtigen Schritt hin zum barrierefreien Wohnen dar.

Einbau und Machbarkeit von Treppenliften

Ob im Innen- oder Außenbereich: In den meisten Fällen lässt sich ein Treppenlift problemlos installieren. Wir zeigen Ihnen, worauf es in Sachen Machbarkeit ankommt.

Schweren und müden Beinen rechtzeitig den Kampf ansagen

Die Beine schmerzen, schwellen an oder werden müde – dieser Zustand ist nicht angenehm. Bei vielen Menschen tritt das Schweregefühl in den Beinen allerdings nur ab und zu auf, beispielsweise wenn sich die Gefäße um die Venen durch Hitze weiten oder die Muskelpumpe durch zu wenig Bewegung nicht ausreichend aktiviert wird. Wenn Sie jedoch regelmäßig unter schweren Beinen leiden, sollten Sie verschiedene Übungen ausprobieren bzw. Maßnahmen ergreifen, um wieder mehr Leichtigkeit in Ihre Beine und somit in Ihr Leben zu bringen. Bei anhaltenden Beschwerden können sich im Einzelfall jedoch auch Erkrankungen hinter den Symptomen schwerer Beine verstecken. Suchen Sie sich daher rechtzeitig medizinischen Rat, um die Ursachen abzuklären.

Sind Sie auch von schweren Beinen betroffen? Welche Tipps helfen Ihnen im Alltag? Erzählen Sie uns davon in den Kommentaren.

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