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Grüner Daumen im Alter: sichere und erfüllende Gartenarbeit für Senioren

4 Min.

Der eigene Garten ist für die meisten Menschen ein Ort der Freude und lädt zum Entspannen und Verweilen ein. Doch mit zunehmendem Alter ändern sich die Anforderungen an die Gartenarbeit: Während Unkraut jäten oder Sträucher zurückschneiden früher noch problemlos möglich waren, haben viele Senioren bei der Gartenarbeit Schwierigkeiten. Häufig bereiten schmerzende Gelenke oder eine eingeschränkte Bewegungsfreiheit Probleme bei der Gartengestaltung und -pflege.

Damit das Gärtnern auch im Rentenalter noch Spaß macht, haben wir im Folgenden hilfreiche Tipps für Sie gesammelt. Erfahren Sie, wie Sie Ihren Garten altersgerecht umgestalten und welche Anpassungen Sie vornehmen können, um auch im hohen Alter sicher, bequem und verletzungsfrei Ihre Gartenarbeit zu verrichten.

Bettina Gruber
Lifta Magazin Autorin

6 Vorteile von Gartenarbeit im Rentenalter

  • Körperliche Betätigung: Gartenarbeit wie Graben, Jäten oder das Einpflanzen und Bewässern von Pflanzen fördert die körperliche Aktivität. Mit regelmäßiger Ausführung dieser Tätigkeiten stärken Sie Ihre Muskelkraft, fördern Ihre allgemeine Mobilität und erreichen eine verbesserte körperliche Fitness im Alter.
  • Stressabbau: Die Arbeit im Garten bietet eine wunderbare Möglichkeit, Stress abzubauen und sich zu entspannen. Bei der Pflege von Rasen, Blumen und Sträuchern im Freien können Sie den Kopf ausschalten und zur Ruhe kommen. Über die Zeit hinweg beobachten Sie Ihre Pflanzen beim Wachsen und Gedeihen und steigern bei einem Päuschen nach getaner Arbeit Ihr Wohlbefinden ganz automatisch.
  • Verbesserung Ihrer Gedächtnisleistung: Gartenarbeit kann neben der körperlichen auch Ihre geistige Fitness im Alter fördern. Indem Sie immer mehr über Ihre Pflanzen lernen und nach und nach verschiedene Gartenprojekte durchführen, verbessern Sie Ihre kognitiven Fähigkeiten wie Konzentration, Erinnerungsvermögen, Vorstellungskraft oder Kreativität.
  • Soziale Interaktion: Wer gemeinsam mit Menschen aus der Nachbarschaft oder dem Freundeskreis gärtnert, fördert gleichzeitig den sozialen Austausch. Sie können sich zudem auch in Gemeinschaftsgärten engagieren. Dies ermöglicht es Ihnen, soziale Kontakte zu pflegen, sich über die Gartenarbeit hinaus auszutauschen und Gemeinschaft zu erleben.
  • Verbundenheit mit der Natur: Der Kontakt mit der Natur hat nachweislich positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden von Menschen. Durch die Arbeit im Garten können Sie die Schönheit der Natur hautnah erleben, den Verlauf der Jahreszeiten beobachten, die Vielfalt von Pflanzen und Tieren kennenlernen und so eine tiefere Verbundenheit zur Natur herstellen.
  • Sinnstiftende Tätigkeit: Im Rentenalter sehnen sich viele Senioren nach einer sinnvollen Beschäftigung. Die Arbeit im Garten kann Ihnen ein Gefühl von Zweck und Erfüllung geben. In Ihrem Garten haben Sie die Möglichkeit, etwas mit Ihren eigenen Händen zu erschaffen und im wahrsten Sinne des Wortes die Früchte Ihrer Arbeit zu ernten – das kann in Ihnen zudem Stolz und das Gefühl von Zufriedenheit hervorrufen.
Gartenarbeit für Senioren: Frau beim Pflanzen

Sicherheit geht vor – wie Sie Verletzungen und Überanstrengung im Garten vermeiden

Gartenarbeit für Senioren: Werkzeuge liegen in Schubkarre

Bei der Arbeit im Garten steht Ihre Sicherheit an erster Stelle. Um Verletzungen oder eine Überanstrengung zu vermeiden, können Sie einige einfache Maßnahmen ergreifen, die Ihnen das Gärtnern erleichtern.

Werkzeuge und Techniken für sicheres Gärtnern:

  • Ergonomische und seniorenfreundliche Werkzeuge: Verwenden Sie idealerweise Gartengeräte mit einem ergonomischen Design, die speziell für eine komfortable und sichere Nutzung entwickelt wurden. Achten Sie darüber hinaus auf Werkzeuge mit weichen Griffen, um den Druck auf Ihre Hände und Gelenke zu reduzieren. Gartengeräte mit einem möglichst geringen Eigengewicht können ebenfalls dazu beitragen, dass Sie eine Überanstrengung vermeiden. Technische Hilfsmittel wie Mähroboter, die das Rasenmähen übernehmen, erleichtern Ihnen die Arbeit zusätzlich.
  • Schutzkleidung: Tragen Sie bei der Gartenarbeit passende Kleidung, um Verletzungen vorzubeugen. Mit Handschuhen schützen Sie Ihre Hände vor Schnitten und Kratzern, die beispielsweise bei der Arbeit an Rosensträuchern entstehen können. Mit geeigneten rutschfesten Schuhen vermeiden Sie es, auch auf nasser Erde oder auf dem feuchten Rasen auszurutschen und zu stürzen. Verwenden Sie darüber hinaus auch stets Sonnenschutzmittel bzw. einen Hut, um sich vor übermäßiger Sonneneinstrahlung zu schützen.
  • Richtige Körperhaltung: Achten Sie während der Arbeit im Garten auf die richtige Körperhaltung, um die Belastungen auf Ihren Rücken und Ihre Gelenke zu minimieren. Beugen Sie beim Heben schwerer Gegenstände wie beispielsweise einen Sack Erde die Knie und heben Sie den Gegenstand mit der Kraft aus Ihren Beinen und nicht aus dem Rücken an. Vermeiden Sie im Idealfall übermäßiges Bücken oder ruckartige Bewegungen, um Verletzungen zu verhindern.
  • Pausen einlegen: Planen Sie während der Gartenarbeit regelmäßig Pausen ein, insbesondere bei anstrengenden Tätigkeiten wie dem Umgraben von Beeten oder dem Trimmen von Büschen. Setzen Sie sich beispielsweise auf Ihrer Terrasse hin, trinken Sie ausreichend Wasser und erlauben Sie Ihrem Körper, sich zu erholen. Angemessene Ruhezeiten während der Arbeit im Freien vermindern für Senioren das Risiko der Überanstrengung und Erschöpfung.
  • Unterstützung anfordern: Zögern Sie nicht, Freunde, Familienmitglieder oder jemanden aus der Nachbarschaft um Hilfe bei der Gartengestaltung und -pflege zu bitten. Insbesondere dann, wenn bestimmte Aufgaben Ihnen zu anspruchsvoll oder körperlich zu belastend erscheinen. Freiwillige Helferinnen und Helfer können Ihnen beispielsweise bei schweren Hebearbeiten zur Hand gehen oder Aufgaben übernehmen, die Ihnen zu anstrengend sind.

Gartenarbeit für Rentnerinnen und Rentner: unsere Tipps

Im Garten fallen viele unterschiedliche Aufgaben an: Stecklinge pflanzen, Gewächse pflegen, Rasen mähen oder Unkraut jäten. Wenn Sie noch freie Fläche in Ihrem Garten zur Verfügung haben, können Sie sich im ersten Schritt beispielsweise um den Anbau von Kräutern und Gemüse kümmern. Hierfür eignen sich ebenerdige Beete, die Sie nach Ihren Vorstellungen gestalten können.

Hochbeete kommen meist in barrierefreien Gärten zum Einsatz, denn sie haben den Vorteil, dass Sie sich nicht bücken müssen. Die Hochbeete bieten Ihnen eine bequeme Arbeitshöhe und eignen sich daher besonders für Senioren mit Rückenproblemen. Darüber hinaus können Sie auch Töpfe und Pflanzkübel nutzen. Diese schaffen in einem kleinen Garten mehr Fläche zum Anpflanzen. Neben Blumen gedeihen auch Kräuter wie Basilikum und Rosmarin oder Gemüse wie Pflücksalat oder Tomaten gut im Topf. Achten Sie bei der Wahl der Gewächse auf pflegeleichte Pflanzen, die nur wenig Arbeit machen.

Blumenbeete bieten Ihnen das ganze Jahr über Freude. Die Arbeit mit den blühenden Pflanzen kann zu Ihrer Entspannung beitragen, während die farbenfrohen Gewächse gleichzeitig den Garten aufhübschen. Läuten Sie das Frühjahr im Garten mit Zwiebelblumen wie Krokussen, Narzissen oder Tulpen ein. Im Sommer erblüht Ihr Blumenbeet dank Gartennelken, Ringelblumen oder Fingerkraut in warmen Farben. Winterharte Gewächse sorgen auch in den kalten Monaten für einen schönen Anblick: Mit Spät- oder Dauerblühern wie der Garten-Chrysantheme, der Christrose oder Hornveilchen bleibt Ihr Beet auch im Herbst und Winter farbenfroh.

Gemeinschaftsgärten: Austausch mit Gleichgesinnten

Gartenarbeit für Senioren: Menschen arbeiten im Gemeinschaftsgarten

Gemeinschaftsgärten bieten eine optimale Möglichkeit für Senioren, ihre Leidenschaft fürs Gärtnern auszuüben, selbst wenn sie keinen eigenen Garten besitzen. Dabei handelt es sich um Gärten, die mehrere Menschen gemeinsam nutzen und pflegen. Die Mitglieder des Gemeinschaftsgartens teilen sich die Verantwortung für die Grünfläche, die auch als Treffpunkt für Interessierte dient.

Gemeinschaftsgärten schaffen daher ideale Gelegenheiten, neue Menschen kennenzulernen, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und im besten Fall sogar Freundschaften zu schließen. Durch die gemeinsamen Gartenprojekte fördern und pflegen Sie soziale Kontakte und profitieren zugleich von einem Erfahrungsaustausch. Mittlerweile gibt es in ganz Deutschland zahlreiche solcher Gemeinschaftsprojekte. Informieren Sie sich beispielsweise im Internet über Angebote in Ihrer Nähe.

Fazit

Gartenarbeit kann für Senioren eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung sein. Indem Sie die Aufgaben an Ihre individuellen Fähigkeiten und Bedürfnisse anpassen, können Sie die Arbeit im Grünen auch im hohen Alter in vollen Zügen genießen, ohne sich dabei zu überanstrengen oder Verletzungen zu riskieren. Von der körperlichen Bewegung und dem Stressabbau bis hin zur sozialen Interaktion und der Verbundenheit mit der Natur bietet die Gartenarbeit zahlreiche Vorteile für Rentnerinnen und Rentner. Egal ob allein im eigenen Garten oder in einem Gemeinschaftsgarten – die Gartenarbeit kann dazu beitragen, dass Sie weiterhin aktiv, engagiert und zufrieden im Alter sind.

Gärtnern Sie bereits regelmäßig in Ihrem eigenen Garten? Erzählen Sie uns von Ihren Erfahrungen mit Hochbeeten, pflegeleichten Pflanzen oder ergonomischen Werkzeugen zur Gartengestaltung in den Kommentaren.

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