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In 4 Schritten zum barrierefreien Garten

5 Min.

Ein barrierefreier Garten ermöglicht es Senioren und Menschen mit Behinderung, ihre grüne Oase in vollen Zügen zu genießen. Für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer, Personen mit Sehbehinderung oder anderweitig körperlich eingeschränkten Menschen ist nicht nur barrierefreies Wohnen in den eigenen vier Wänden ein wichtiges Thema – auch in vielen Gärten und auf der Terrasse lauern Hindernisse, die es zu überwinden gilt:

Ob Stufen zur Gartenhütte, unwegsame Schotterwege oder fehlende Beleuchtungen – bereits Kleinigkeiten können dafür sorgen, dass der eigene Garten nicht barrierefrei ist, sodass Sie ihn nicht ohne fremde Hilfe nutzen können. In diesem Beitrag finden Sie hilfreiche Tipps sowie Umbaumaßnahmen, die es für eine barrierefreie Gartengestaltung zu berücksichtigen gilt.

Bettina Gruber
Lifta Magazin Autorin

Barrierefreie Gartengestaltung und -planung

Sie planen einen barrierefreien Garten oder wollen eine bereits bestehende Gartenfläche behindertengerecht und seniorenfreundlich umgestalten? Dann sollten Sie sich vorab ein wenig Zeit nehmen und Ihre Wünsche und Vorstellungen in einem Plan festhalten. Dadurch stellen Sie sicher, dass Sie keinen wichtigen Punkt für die Barrierefreiheit vergessen und sind zudem in der Lage, anfallende Kosten direkt einzukalkulieren.

Bedenken Sie auch, dass bei einigen Umbaumaßnahmen wahrscheinlich etwas mehr Kraftaufwand oder Expertise gefragt ist. So können Sie sich frühzeitig darum kümmern, Freundinnen und Freunde oder Familienmitglieder um Hilfe zu bitten bzw. entsprechendes Fachpersonal zu engagieren. Orientieren Sie sich für die Gestaltung Ihres Gartens oder Ihrer Terrasse an den folgenden vier Schritten – so wird Ihre Grünfläche garantiert barrierefrei und seniorenfreundlich.

Schritt 1: Gartenwege für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer barrierefrei gestalten

Angelegte Wege fügen sich nicht nur optisch schön in den Garten ein, sondern bieten Ihnen vor allem die Möglichkeit, sich sicher durch Ihren Garten zu bewegen. Für einen barrierefreien Gartenweg sind mehrere Faktoren entscheidend:

  • Breite: Achten Sie bei der Planung der Hauptwege darauf, dass diese ausreichend breit sind, sodass Personen im Rollstuhl die Wege problemlos befahren können. Die Gartenwege sollten auf gerader Strecke mindestens 1,20 Meter breit sein. Für Kurven oder Abzweigungen empfiehlt sich eine Breite von 1,60 Metern, sodass die Mobilität von Rollstuhlfahrerinnen und -fahrern nicht eingeschränkt wird.
  • Eben und stufenlos: Sowohl für Senioren mit Gehhilfen als auch für Menschen im Rollstuhl sind ebenerdige Gartenwege ohne Stufen wichtig. Beim Verlegen von Bodenplatten sollten Sie daher besonders darauf achten, Unebenheiten und Lücken zu vermeiden, da diese später Hindernisse für Rollstühle oder Gehhilfen darstellen.
  • Rutschfestigkeit: Damit Sie sich bei jedem Wetter sicher in Ihrem Garten bewegen, sind rutschfeste Untergründe unerlässlich. Achten Sie bei der Wahl des Gartenwegbelags daher darauf, dass Regen- oder Gießwasser ungehindert abfließen kann. Wasserdurchlässige Pflastersteine bieten beispielsweise auch bei Nässe einen sicheren Untergrund im Garten. Auch Moos sollte aufgrund der Rutschgefahr regelmäßig bei der Gartenarbeit von den Gehwegen entfernt werden.
  • Beleuchtung: Eine Wegbeleuchtung sorgt nicht nur für stimmungsvolles Licht in den Abendstunden, sondern hilft insbesondere Senioren und Menschen mit Sehbehinderung, sich auch bei wenig Tageslicht im Garten zurechtzufinden. Eine gleichmäßige Beleuchtung minimiert die Stolpergefahr im Dunkeln. Achten Sie bei der Beleuchtung der Gartenwege außerdem darauf, dass diese wegweisend ist und dass die Lampen weder blenden noch zu große Schatten werfen.
Frau hält Baupläne für barrierefreien Garten in Händen
Treppenlift für Außen ist zusammengeklappt
Unser Tipp für Sie:

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Hilfsmittel für noch mehr Barrierefreiheit: Außentreppenlifte verhelfen Ihnen an Treppen, die vom Haus zum Garten führen, zu mehr Mobilität. Dank des wetterfesten Materials und der robusten Verarbeitung eignen sich Außentreppenlifte ideal für die dauerhafte Nutzung im Freien. Mit Hilfe des Lifts überwinden Sie steile, kurvige oder enge Treppen mühelos und sicher. Auch andere Höhenunterschiede können mit einem Außenlift überwunden werden.

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Schritt 2: barrierefreies Gärtnern

Beim Gärtnern gibt es viele Handgriffe, die Senioren oder Menschen mit Behinderung schwerfallen. Wer im Rollstuhl sitzt, kann beispielsweise Probleme bekommen, den unhandlichen Gartenschlauch von einem Beet ins andere zu ziehen. Leiden Sie unter Rückenschmerzen, werden Sie vermutlich nur ungern Unkraut im ebenerdigen Gemüsebeet jäten wollen. Für solche und andere Fälle haben wir Ihnen im Folgenden ein paar nützliche Tipps für barrierefreies und seniorenfreundliches Gärtnern zusammengestellt:

  • Nutzen Sie, wenn möglich, ein Bewässerungssystem. Dieses übernimmt das Gießen für Sie, wenn die Gießkanne oder der Gartenschlauch zu schwer oder unhandlich sind.
  • Installieren Sie für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer Beete in erreichbarer Höhe bzw. unterfahrbare Hochbeete. Die höher gelegenen Pflanzkästen eignen sich auch für Senioren, die beim Bücken Schmerzen haben.
  • Für einen barrierefreien Garten sind auch Pflanzkübel oder Hängeampeln nützlich, sodass Sie die Blumen in entsprechender Höhe gut erreichen.
  • Mobile Rampen sind schnell installiert und bieten Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrern die Möglichkeit, kleine Stufen selbständig zu überwinden.
  • Behindertengerechtes bzw. seniorenfreundliches Werkzeug ist dank der ergonomischen Form besonders leicht in der Handhabung und erleichtert dank nützlicher Funktionen die Gartenarbeit. Mit einem Teleskop-Unkrautstecher bewahren Sie beispielsweise stets eine rückenschonende Haltung.
Mann bepflanzt Hochbeet im barrierefreien Garten

Schritt 3: die richtige Wahl der Pflanzen

Bepflanzte Beete im barrierefreien Garten

Neben der Gestaltung der Gartenwege und der Zugänglichkeit von Beeten spielen auch die Pflanzen selbst eine wichtige Rolle, wenn es um Barrierefreiheit im Garten geht. Denn die Wahl der Pflanzen, Bäume und Sträucher hat direkten Einfluss auf den Pflegeaufwand. Wenn Sie in Ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind, empfehlen sich beispielsweise speziell gezüchtete und pflegeleichte Baumsorten, die nicht zu hoch wachsen.

So erreichen Sie die Zweige und Früchte problemlos – Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer greifen dabei einfach auf entsprechende Hilfsmittel wie Teleskop-Heckenscheren zurück. Verzichten Sie bei der Gestaltung Ihres Gartens idealerweise auf Obstbäume, die ihre Früchte schnell abwerfen, denn durch das matschige Fallobst besteht Rutschgefahr.

Kleine Beerensträucher, Tomatenstauden oder Bohnenranken haben von Natur aus eine geeignete Höhe, um sie mühelos aus dem Rollstuhl heraus zu pflegen. Ein besonderer Vorteil vom Gemüseanbau im eigenen Garten: die gesunde Ernährung im Alter ist quasi vorprogrammiert. Lavendel, Rosen oder Jasmin sorgen wiederum dafür, dass es im Frühjahr im Garten herrlich durftet und blüht – darüber freuen sich auch Insekten wie Schmetterlinge oder Bienen.

Unser Tipp: Von mehrjährigen Pflanzen haben Sie länger etwas und Sie sparen sich gleichzeitig aufwändigere Arbeiten wie das Einpflanzen neuer Setzlinge.

Schritt 4: Ruhezonen einplanen und entspannen

Frau entspannt auf einer Bank im barrierefreien Garten

Nach getaner Arbeit im Garten darf die Entspannung nicht zu kurz kommen. Das Stück Natur bietet Ihnen die idealen Voraussetzungen für erholsame Stunden. Damit Sie die farbenprächtigen Blüten und das reifende Obst und Gemüse im Hochbeet auch angemessen genießen können, sollten Sie ausreichend Ruhezonen zum Entspannen in Ihrem Garten einplanen. Wählen Sie beispielsweise einen schattigen Platz unter einem Baum für einen Liegestuhl, aus dem Sie problemlos und eigenständig aufstehen können.

Weitere Sitzmöglichkeiten im Garten laden zu einem kurzen Päuschen ein, falls die Arbeit zwischendurch zu anstrengend wird.

Wichtig: Achten Sie bei Terrassen oder gepflasterten Flächen auf einen stufenlosen, ebenen Zugang oder montieren Sie bei Bedarf eine Rampe.

Fazit

Einen Garten barrierefrei zu gestalten ist bereits mit wenig Aufwand möglich. Dennoch gibt es viele Faktoren, die es zu berücksichtigen gilt: vom seniorenfreundlichen Werkzeug über rollstuhlgerechte Hochbeete und Rampen bis hin zur Minimierung von Stolperfallen und die Wahl von pflegeleichten Sträuchern und Pflanzen. Doch mit der entsprechenden Planung und unter Berücksichtigung aller erforderlichen Schritte steht Ihrem Weg zu einem barrierefreien Garten nichts im Wege. So genießen Sie das Wohnen im Alter gleichermaßen drinnen und draußen und sind auch trotz körperlicher Behinderung jederzeit mobil im Grünen unterwegs.

Planen auch Sie in Ihrem Garten Barrieren abzubauen oder haben weitere Tipps für eine behindertengerechte Gartengestaltung? Erzählen Sie uns davon in den Kommentaren.

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