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Was uns im Leben wirklich glücklich macht

10 Min.

Wir alle streben nach einem glücklichen Leben. Doch was macht Menschen glücklich? Ist es mehr Geld oder eine stabile Beziehung? Klar scheint, dass jeder Mensch das Glücklichsein für sich individuell definiert. 

Wir haben uns für Sie auf die Suche nach Glücklichmachern begeben und zeigen Ihnen hier, wie Sie Ihr Glück auch im Alter finden und dadurch Ihr Wohlbefinden steigern.

Elisa Holzmann
Lifta Magazin Autorin

Was ist Glück?

Jeder Mensch hat eine eigene Definition von Glück. Auch berühmte Persönlichkeiten haben bereits ihre Versionen des Glücksbegriffs geteilt:

Glück ist Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann, ist glücklich.“ – Hermann Hesse, Schriftsteller

Glück ist das einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“ – Albert Schweitzer, Arzt und Philosoph 

Im Duden wiederum findet sich der Versuch einer einheitlichen Definition von Glück. Dort heißt es: Glück sei der „Zustand der inneren Befriedigung und Hochstimmung“. Die Glücksgefühle, die bei diesem Wohlbefinden freigesetzt werden, sind nüchtern betrachtet jedoch nichts anderes als chemische Stoffe in unserem Gehirn.

Die Chemie des Glücks

Mann nimmt sein Frau Huckepack

Erinnern Sie sich noch daran, als Sie das letzte Mal so richtig glücklich waren? Wo im Körper haben Sie das Gefühl von Glück gespürt? Vielleicht im Herzen, im Bauch oder überall? Auch wenn Glücksgefühle nicht an ein bestimmtes Körperteil gebunden sind, entstehen sie doch alle am gleichen Ort: in unserem Gehirn.  

Dort liegt das sogenannte Belohnungszentrum, das wie der Rest des Hirns aus zahlreichen Nervenzellen besteht.

Wenn wir uns glücklich fühlen, werden in diesem Bereich Glückshormone ausgeschüttet. Davon produziert unser Körper gleich mehrere. Vielleicht haben Sie auch schon einmal von den Hormonen Dopamin, Endorphine oder Serotonin gehört? Weniger geläufig sind Noradrenalin, Oxytocin und Phenethylamin. All diese Hormone sind Botenstoffe, die unser Körper in verschiedenen Situationen ausschüttet. Endorphine versetzen den Körper beispielsweise in einen regelrechten Rauschzustand und fungieren somit sogar als körpereigenes Schmerzmittel. Oxytocin wiederum ist auch bekannt als „Kuschelhormon“. Es reduziert Stress und stärkt unser Wohlbefinden.

Doch Glück ist weitaus mehr als seine chemische Zusammensetzung. Daher widmen sich sogenannte Glücksforscher schon seit Jahren den Hintergründen des Glücklichseins.

Was wir aus der Glücksforschung lernen können

Die Glücksforschung befasst sich mit der Frage, was uns wirklich glücklich macht. Dabei wird auch untersucht, wo auf der Welt die glücklichsten Menschen leben, um aus den Ergebnissen Rückschlüsse auf das Glücklichsein ziehen zu können.  

Die Ergebnisse der Untersuchung werden im sogenannten Glücksatlas festgehalten. In diesem „World Happiness Report“ befindet sich Finnland seit mehreren Jahren unangefochten an der Spitze der glücklichsten Länder. Deutschland hingegen fiel im Jahr 2022 von Platz 7 auf Platz 14 zurück.  

Auch der Harvard-Professor Robert Waldinger ist auf der Suche nach dem Geheimrezept für ein glückliches Leben. Er führt die 1938 ins Leben gerufene Langzeitstudie fort, die über die Jahre hinweg untersucht, was Menschen im Leben wirklich glücklich macht. Sein bisheriges Resümee dieser einzigartigen Studie: „Gute Beziehungen machen uns glücklicher und gesünder.“

Ältere Frau beim Kartenspielen mit Freunden

Studien der letzten Jahre brachten jedoch das Ergebnis hervor, dass Zufriedenheit und Glück im Leben auch eine Frage der Veranlagung sind. Expertinnen und Experten sind sich einig, dass unsere Fähigkeit zum Glücklichsein etwa zu 50 Prozent von unseren Genen abhängt. Weitere 10 Prozent machen die Lebensumstände aus, in denen wir uns befinden. Die restlichen 40 Prozent liegen den Studien zufolge in unserer eigenen Hand.  

Wir Menschen sind also in der Lage, unser Glücklichsein stark durch unser Handeln und unsere Gedanken zu beeinflussen. Doch was genau macht uns wirklich glücklich?  

Was Menschen glücklich macht 

Am 20. März ist offizieller Weltglückstag. Dieser wurde von der Weltorganisation UNO ins Leben gerufen. Die Vereinten Nationen legten gleichzeitig eine Liste von Glücks-Grundbedingungen fest. Demnach benötigen Menschen für ein glückliches Leben mindestens 2.500 Kalorien pro Tag sowie Zugang zu 100 Litern Wasser täglich. Auf der Liste der Grundbedingungen steht außerdem ein Platz zum Kochen und mindestens sieben Quadratmeter Wohnraum. Auch eine sechsjährige Schulbildung zählt zu den Bedingungen der Vereinten Nationen. Dabei zeigt sich deutlich: Glück wird in Ländern, in denen diese Dinge nicht selbstverständlich sind, ganz anders wahrgenommen.  

Doch die meisten von uns leben erfreulicherweise in einer Wohnung, die deutlich größer ist als sieben Quadratmeter und auch eine Küche gehört selbst in der kleinsten Studierendenwohnung für uns zum Standard. Was sind also echte Glücklichmacher in unserem Alltag? 

Soziale Kontakte

Ein ausgeprägtes Sozialleben mit viel Kontakt zur Familie, Freundinnen und Freunden ist für die meisten Menschen der Schlüssel zum Glück. Auch eine stabile Liebesbeziehung macht uns glücklicher. Denn der Mensch ist ein geselliges Wesen und braucht den regelmäßigen Austausch mit vertrauten Personen. Diese Beziehungen machen unser Leben erst so richtig lebenswert, weil wir sowohl schöne als auch schlechte Erfahrungen und Momente miteinander teilen.

Für viele Menschen sind auch eigene Kinder die Erfüllung und pures Glück. Doch aus der Glücksforschung geht heraus, dass Kinder tatsächlich nicht immer glücklicher machen, da viele Eltern mit finanziellen Sorgen zu kämpfen haben.

Macht Geld glücklich?

Wissenschaftlich gesehen ist es nicht bewiesen, dass mehr Geld glücklicher macht. Wer jedoch schon einmal finanzielle Sorgen hatte, wird wissen, dass ein ausreichendes Einkommen deutlich zum eigenen Glücklichsein beiträgt. Eine Studie zum Thema Reichtum stellte fest, dass sich die Lebensqualität und somit unser Glücksempfinden bis zu einem Jahreseinkommen von 60.0000 Euro mit jeder Lohnerhöhung steigert. Danach entfällt dieser Effekt. Geld macht also nur bis zu einem gewissen Grad glücklich.  

Tatsächlich fanden Glücksforscherinnen und -forscher in Studien heraus, dass es uns glücklicher macht, anderen etwas zu geben als uns selbst etwas zu kaufen. Vielleicht kennen Sie das aus eigener Erfahrung: Jemandem ein Geschenk oder eine Freude zu machen, macht uns selbst mindestens genauso glücklich.

Die eigene Gesundheit

Für viele Menschen ist die eigene Gesundheit eine wichtige Voraussetzung für ein glückliches Leben. Regelmäßige Bewegung und Seniorensport halten nicht nur den Körper und Geist fit, sondern sind ein zuverlässiger Glücklichmacher. Bei der körperlichen Aktivität werden Glückshormone wie Dopamin oder Serotonin ausgeschüttet und wir werden glücklicher.  

Studien sind sich zudem einig, dass auch ausreichend Schlaf, eine gesunde Ernährung im Alter und viel frische Luft nicht nur zu unserer Gesundheit beitragen, sondern auch nachweislich das Wohlbefinden steigern. Wenn Sie im Alltag auf diese Dinge achten, können Sie Ihr Glücklichsein aktiv beeinflussen.

Der richtige Beruf

Zwei Seniorinnen lachen miteinander

Der Glücksforscher Karlheinz Ruckriegel vertritt die Meinung, dass Arbeit glücklich machen kann. Jedoch nur dann, wenn Sie sich in Ihrem Beruf auch wertgeschätzt fühlen und einen Sinn in Ihrer Tätigkeit sehen. Wer seine Stärken im Job einsetzen kann und für diese auch Anerkennung und Lob erntet, ist im Beruf glücklicher als Mitarbeitende, die keinerlei Feedback erhalten oder sich unfair behandelt fühlen. Studien belegen zudem, dass zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seltener krank sind, sodass auch das Unternehmen von einer glücklichen Belegschaft profitiert.

Weitere Glücklichmacher:

  • Sinn und Ziele im Leben 
  • Persönliche und berufliche Weiterentwicklung 
  • Selbstliebe

Vermeiden Sie diese Glückssaboteure

Neben Dingen, die uns im Leben gezielt glücklicher machen, existieren auch Glückssaboteure. Sie lassen sich aus der Psychologie und der Glücksforschung ableiten und hindern Sie am Glücklichsein, denn sie rauben Energie und Freude. Versuchen Sie daher idealerweise, folgende Dinge zu vermeiden:  

  • Negative Gedankenmuster und Glaubenssätze: Glaubenssätze wie „Das schaffe ich sowieso nicht“ oder „Dafür bin ich nicht gut genug“ sabotieren Ihr Selbstwertgefühl und sorgen für schlechte Stimmung. Üben Sie sich stattdessen in positivem Denken.  
  • Negative Gefühle: Neid und Missgunst sorgen nicht nur bei unserem Gegenüber für schlechte Stimmung. Diese Gefühle machen uns auch selbst traurig oder wütend und sind somit wahre Glückssaboteure. Aber Achtung: Verdrängen Sie negative Gefühle nicht einfach, sondern gehen Sie besser den Ursachen dafür auf den Grund. 
  • Sich mit anderen vergleichen: Das Gras ist auf der anderen Seite bekanntlich immer grüner. Doch Vergleiche mit anderen machen auf Dauer unglücklich. Wer weniger unzufrieden sein will, sollte sich daher stattdessen auf die eigenen Ziele und Erfolge konzentrieren.  
  • Stress: Stress macht niemanden glücklich, doch im Alltag lässt er sich manchmal nur schwer vermeiden. Finden Sie daher Ihren eigenen Weg zur Entspannung und Gelassenheit, indem Sie beispielsweise regelmäßig Meditieren.  
  • Grübeln stoppen: Vermeiden Sie zielloses Grübeln. Grübeleien schüren Selbstzweifel, schlechte Laune und Schlafstörungen und können sogar chronisch werden. Durchbrechen Sie das Gedankenkarussell und entlasten Sie Ihre Psyche. 
  • Zu viel Streben nach Glück: Das ewige Hinterhereifern und Streben nach dem Glück bringt auf Dauer ironischerweise nur Unglück. Gehen Sie Ihre Suche nach dem Glück daher besser entspannt und gelassen an und machen Sie sich regelmäßig bewusst, welches Glück Sie im Leben schon erreicht haben.

3 wertvolle Tipps für mehr Glück 

Sie sind auf der Suche nach dem Glück? Probieren Sie unsere drei Tipps zum Glücklichsein aus und kommen Sie Ihrem Ziel ein Stück näher: 

  1. Glückstagebuch führen

Sammeln Sie positive Ereignisse und Momente in Ihrem Leben in einem Glückstagebuch. Dieses geht auf die sogenannte Positive Psychologie zurück, die sich mit den positiven Dingen und Gefühlen des Lebens beschäftigt. Für das Glückstagebuch benötigen Sie lediglich ein Notizbuch und ein paar Minuten freie Zeit am Ende des Tages. Füllen Sie Ihr Glückstagebuch jeden Abend mit mindestens drei Dingen, für die Sie an diesem Tag dankbar sind. Das können auch Kleinigkeiten wie ein Kompliment oder gutes Wetter sein.  

  1. Sich in Achtsamkeit üben 

In der Psychologie ist Achtsamkeit ein wichtiger Faktor für ein glückliches Leben. Studien zeigen, dass Sie mit speziellen Achtsamkeitsübungen im Alltag gezielt für Entschleunigung sorgen und Ihre Emotionen und Ihr Umfeld besser wahrnehmen. Starten Sie Ihren Tag doch beispielsweise mit ein paar ruhigen Minuten, in denen Sie sich in Achtsamkeit üben. Bleiben Sie noch kurz im Bett liegen und bereiten sich mental auf den beginnenden Tag vor. Worauf freuen Sie sich? Welche schönen Dinge wollen Sie sich vornehmen? Mit dieser Übung starten Sie Ihren Morgen deutlich bewusster.  

  1. Ein positives Mindset entwickeln  

Auch das Thema Mindset (dt.: Denkweise) findet in der Positiven Psychologie Beachtung. Ein positives Mindset beschreibt eine optimistische Grundhaltung bzw. Denkweise. Versuchen Sie beispielsweise sich im Alltag nicht über Kleinigkeiten aufzuregen, sondern stattdessen jeder Situation etwas Positives abzugewinnen. Wer häufig selbstkritisch ist, sollte zudem probieren diese innere Stimme nicht so oft zu Wort kommen zu lassen und stattdessen in einem freundlicheren Ton mit sich selbst reden und sich im Alter auf das positive Denken zu konzentrieren.  

Noch mehr praktische Tipps für den Alltag

Sie wollen im Alltag mehr kleine Glücksmomente schaffen? Dann probieren Sie ein paar unserer Praxistipps aus, die Ihnen garantiert ein paar Glücksgefühle bescheren werden.

Frau mit Geschenk in der Hand umarmt ihren Mann
  • Rufen Sie mal wieder eine gute Freundin oder einen guten Freund an.
  • Kochen Sie Ihr Lieblingsessen und genießen Sie es.
  • Singen oder tanzen Sie ganz ungeniert zu Ihren Lieblingssongs. 
  • Machen Sie einen langen Spaziergang in der Sonne. 
  • Lächeln Sie! Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass wir mit einem Lächeln unser Gehirn austricksen können und dadurch ein bisschen glücklicher werden.
  • Machen Sie jemandem eine Freude. Das kann ein Kompliment an eine fremde Person sein oder ein kleines Geschenk für jemanden aus Ihrer Familie. 

Fazit

Bei den Grundvoraussetzungen für ein glückliches Leben ist sich die Forschung einig: Körperliche und seelische Gesundheit, Freiheit, soziale Beziehungen, Selbstbestimmung und ein adäquates Einkommen gelten als Basis für ein erfülltes Leben. 

Über diverse Studien der Psychologie und Glücksforschung hinaus bestimmt jedoch jeder Mensch für sich selbst, was sie oder ihn glücklich macht. Dabei sollten Sie lediglich darauf achten, sich nicht im Streben nach Glück zu verlieren und sich stattdessen auch auf die kleinen Glücksmomente im Alltag konzentrieren.  

Was bedeutet Glück für Sie? Und kennen Sie noch weitere Glücklichmacher? Teilen Sie Ihre Gedanken mit uns in den Kommentaren.

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