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Wohnung entrümpeln: Tipps für mehr Ordnung im Alter

8 Min.

Wer schon einmal seine Wohnung oder sein Haus entrümpelt hat, weiß, dass sich über die Jahre neben ungetragenen Hosen, kaputten Kugelschreibern, löchrigen Socken oder alten Zeitschriften, noch viele unnütze Gegenstände und Krimskrams ansammelt, den Sie eigentlich schon längst entsorgen wollten. Vor allem ältere Menschen haben bereits viele Lebensjahre hinter sich, in denen sie genug Zeit hatten, Dinge zu sammeln und den Hausrat zu vergrößern. Häufig schaffen wir es jedoch nicht, uns von alten Sachen zu trennen oder haben schlichtweg keine Lust alle Räume zu entrümpeln.

Bettina Gruber
Lifta Magazin Autorin

Doch äußere Ordnung schafft auch innere Ruhe. Wer sich von alten, ungenutzten Gegenständen befreit, wird sich wohler und freier fühlen. Daher stellen wir Ihnen im Folgenenden hilfreiche Tipps für Ihre nächste Entrümpelung vor.

Der beste Zeitpunkt für eine Entrümpelung

Wann es Zeit zum Entrümpeln ist, werden Sie wahrscheinlich selbst bemerken: Schubladen quillen über, im Kleiderschrank ist kein Platz für neue Kleidung und die einst freien Abstellflächen sind mittlerweile vollgestellt. Spätestens dann, wenn Sie sich in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus nicht mehr wohlfühlen, ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um einmal richtig Ordnung zu schaffen und ungenutzte Dinge zu entsorgen.  

Doch auch vor jedem Umzug lohnt sich das Ausmisten, um sich von überflüssigen Sachen zu verabschieden. Viele Menschen neigen dazu in der alten Wohnung unter Zeitdruck einfach alles in Kisten einzupacken. In der neuen Bleibe bemerken sie dann erst, dass viel zu viel Hausrat mit umgezogen ist, der eigentlich gar nicht benötigt wird. Um das von Anfang an zu vermeiden, lohnt es sich das Haus zeitnah vor dem Umzug zu entrümpeln.  

Insbesondere Senioren sammeln im Laufe des Lebens viele Dinge an, an denen zum Teil auch ein emotionaler Wert hängt. Doch die vielen Gegenstände in Ihrem Haus bzw. Ihrer Wohnung bringen auch Einschränkungen mit sich und behindern beispielsweise Ihre Bewegungsfreiheit. Wer sich in seinem Zuhause wohlfühlen will, sollte regelmäßig ausmisten und Ordnung schaffen.

Gute Gründe fürs Entrümpeln

Fürs Entrümpeln Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung gibt es viele gute Gründe. Die wichtigsten haben wir hier für Sie zusammengefasst:

Älteres Paar sitzt mit zwei Kartons neben sich vor einer weißen Wand
  • Ausmisten tut gut. In einer aufgeräumten und entrümpelten Wohnung fühlen Sie sich gleich viel wohler und befreiter. 
  • Entrümpeln schafft Platz für Neues. Wer im Kleiderschrank bisher keinen Platz für den neuen Lieblingsmantel gefunden hat, kann nach dem Ausmisten neue Dinge einziehen lassen.
  • Aufräumen sorgt für innere Ruhe. Unser Gehirn scheut das Chaos und liebt die Ordnung. Je klarer die Strukturen sind, desto besser. Wer das Chaos in der eigenen Wohnung reduziert, hilft dem Gehirn sich zu entspannen, da es weniger ungeordnete Eindrücke verarbeiten muss.
  • Chaos lenkt ab. Nur die wenigsten Menschen finden sich in einer überfüllten und chaotischen Wohnung zurecht. Wer genau weiß, wo sich welche Gegenstände befinden und nicht ständig vom Gerümpel um sich herum abgelenkt wird, geht effizienter und fokussierter durchs Leben.
  • Entsorgen hilft loszulassen. Gegenstände aus der Vergangenheit sind oft schöne Erinnerungsstücke. Doch bei einigen Dingen ist es an der Zeit loszulassen, sodass wir nicht länger in der Vergangenheit feststecken.

Haushalt entrümpeln mit der 5-Kisten-Methode

Hemden werden in ein Karton einsortiert

Viele denken beim Entrümpeln direkt ans Wegschmeißen ungenutzter Gegenstände. Doch was ist mit den Dingen im Haushalt, für die Sie keine Verwendung mehr haben, die jedoch für die Mülltonne noch zu gut sind? Für eine erfolgreiche Entrümpelung gibt es verschiedene Tipps. Wir stellen Ihnen im Folgenden die 5-Kisten-Methode vor, mit der Sie bei der nächsten Entrümpelung genau wissen, was Sie mit den ausgemisteten Dingen am besten machen.  

Alles, was Sie hierfür benötigen, sind fünf Kisten, Kartons oder große Säcke. Starten Sie einfach in dem Zimmer, in dem Sie zuerst aufräumen wollen. Nehmen Sie dann jeden Gegenstand in die Hand und entscheiden, in welche Kiste er kommt:

  1. Behalten-Kiste  
    Hier kommt alles hinein, was Sie behalten wollen. Dinge, die im täglichen Gebrauch, von besonders hohem emotionalem Wert oder einfach unerlässlich für Ihren Haushalt sind. Räumen Sie die Gegenstände aus dieser Kiste anschließend jeweils an einen festen Platz, sodass in Zukunft alles seine Ordnung hat.  

  2. Reparieren-Kiste 
    Das Hemd mit dem losen Knopf, die Socke mit dem Loch oder die Fernbedienung ohne Batterie: In diese Box kommen alle Sachen, die Sie einfach selbst reparieren können oder für die es sich lohnt, zu einer Änderungsschneiderei oder zu einem Reparaturservice zu gehen. Versuchen Sie die Dinge in dieser Kiste zeitnah zu reparieren und dann an ihren vorgesehenen Platz zurückzulegen.

  3. Verschenken/Spenden/Verkaufen-Kiste 
    Kleidung, die Sie nicht mehr tragen oder Schmuck, der Ihnen nicht mehr gefällt gehört in die dritte Kiste. Überlegen Sie sich anschließend, welche Dinge Sie vielleicht noch verkaufen oder was Sie an Ihre Liebsten weiterverschenken wollen. Vor allem Kleidung oder Geschirr, das noch gut ist, eignet sich für eine Spende an eine Hilfsorganisation Ihrer Wahl.  

  4. Wegwerfen-Kiste
    Beim Entrümpeln Ihres Haushalts werden Sie die ein oder anderen Gegenstände in die Hände bekommen, die kaputt oder für den Verkauf ungeeignet sind. All diese Sachen packen Sie in die Wegwerfen-Kiste und entsorgen die Dinge anschließend im Müll. Für Möbel oder alte Elektrogeräte empfiehlt sich der Sperrmüll oder ein Gang zum Wertstoffhof.  

  5. Noch-unsicher-Kiste 
    Sind Sie sich noch unsicher, ob Sie die Bluse nicht doch noch einmal anziehen? Und der Schal ist eigentlich auch zu schade, um ihn wegzugeben. Geben Sie allen Gegenständen, bei denen Sie noch unsicher sind, eine zweite Chance, indem Sie die Sachen in die fünfte Kiste legen. Am Ende Ihrer Aufräumaktion gehen Sie diese letzte Box noch einmal gewissenhaft durch und versuchen erneut eine Entscheidung zu treffen.  

Wer sich dann immer noch nicht entscheiden kann, greift auf die 1-Jahr-Regel zurück. Alle Gegenstände, die bis zu der nächsten jährlichen Entrümpelung nicht genutzt wurden, kommen spätestens dann in die Wegwerfen- oder Spenden-Kiste.

Hilfreiche Tipps zum Entrümpeln

Eine Entrümpelung im eigenen Haus ist für viele eine große Herausforderung, die sie eher ungern angehen. Um Ihnen das Aufräumen so angenehm und einfach wie möglich zu machen, haben wir hier hilfreiche Tipps für Sie zusammengefasst.

Von Klein nach Groß

Beim einer Entrümpelung Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses sollten Sie sich nicht zu viel auf einmal vornehmen. Wer beispielsweise alle Räume an einem Tag aufräumen will, wird dann wahrscheinlich bei der Hälfte des Vorhabens keine Lust mehr haben und hat am Ende sogar mehr Chaos verursacht als beseitigt.  

Setzen Sie sich daher für den Anfang kleine Ziele und fangen Sie beispielsweise mit einzelnen Schubladen oder Schrankabteilen an. So können Sie an einem Tag den Badezimmerschrank mit allen Pflegeprodukten ausmisten und am anderen Tag die Küchenschublade von verrostetem Besteck oder ungenutzten Utensilien befreien. Wer sich von Anfang an kleinere Ziele setzt, hat höhere Erfolgschancen und erhält die Motivation durch die einzelnen Erfolgserlebnisse. Wer sich mehr zutraut, startet die Entrümpelung in einem Zimmer und nimmt sich dann beispielsweise pro Woche einen anderen Raum vor.

Die Tausch-Regel

Um die Ordnung auch nach dem Entrümpeln des Haushalts nachhaltig zu bewahren, gibt es eine einfache Regel: Für jeden neuen Gegenstand muss ein alter gehen. Nach diesem Grundsatz sortieren Sie also erst ein Paar alte Schuhe aus, bevor Sie ein neues Paar kaufen.  

Durch die Tausch-Regel werden Sie regelmäßig daran erinnert, Ihren aktuellen Besitz durchzuschauen und zu überlegen, was Sie entsorgen, verkaufen oder verschenken wollen. Zudem regt diese Regel auch zu einem bewussteren Konsum an und Sie überdenken eine neue Kaufentscheidung besser.

Unterstützung holen

Vor allem im Alter ist eine größere Aufräumaktion nicht mehr so leicht. Das Entrümpeln ist mit körperlicher Betätigung verbunden, die für manche Senioren zu anstrengend ist. Scheuen Sie daher nicht, im Freundeskreis oder bei Familienmitgliedern um Hilfe zu fragen. Gemeinsam mit dem Liebsten geht entrümpeln nicht nur einfacher, sondern auch schneller. Wer mehr Hilfe benötigt, kann sich auch an eine Entrümpelungsfirma wenden.

Seriöse Entrümpelungsunternehmen für professionelle Ordnung

Männer vom Entrümpelungsunternehmen tragen Kartons aus einem Lieferwagen

Entrümpelungsfirmen unterstützen Sie bei Ihrem Vorhaben, in Ihrer Wohnung aufzuräumen und auszumisten. Die meisten dieser Unternehmen bieten auch Wohnungsauflösungen an und stehen Ihnen daher mit professioneller Hilfe zur Seite. Doch auch, wenn Sie keine Haushaltsauflösung planen, erhalten Sie bei einer Entrümpelungsfirma einen umfangreichen Service für Ihre Entrümpelung.  

Falls Sie die Hilfe der Profis in Anspruch nehmen wollen, vereinbaren Sie einfach einen Termin mit einem Unternehmen in Ihrer Nähe. Das Team nimmt sich Ihren Dachboden, Keller, Ihre Garage oder das ganze Haus vor und erledigt die Arbeit schnell und sorgfältig, sodass Sie sich auch nicht um die Entsorgung von Sperrmüll oder ähnlichem kümmern müssen.

Nach dem Entrümpeln – ausgemistete Gegenstände spenden

Bei einer Entrümpelung fällt viel Hausrat an, der nicht direkt für die Mülltonne oder den Sperrmüll bestimmt ist. Kleidung, Geschirr oder andere Gegenstände, die noch gut erhalten sind, können Sie an soziale Einrichtungen spenden. Vielleicht befindet sich in Ihrer Nähe ein Second-Hand-Laden für Bekleidung, bei dem Sie ein paar Kisten abgeben können. Für Kleiderspenden eignen sich auch die Spendencontainer in der Nachbarschaft.

Sozialkaufhäuser freuen sich über gut erhaltene Möbel, Geschirr oder andere Haushaltswaren, die dort für wenig Geld an Bedürftige weiterverkauft werden. Auf diese Weise werden Sie ungenutzte Dinge los, die nur Platz wegnehmen und tun gleichzeitig etwas Gutes.

Fazit

Eine Entrümpelung der eigenen Wohnung gleicht einem Neustart. Sie befreien sich von alten, ungenutzten Gegenständen und schaffen dadurch Platz für Neues. Auch wenn der erste Schritt zum Aufräumen vielen Menschen schwerfällt, lohnt es sich, anzufangen. Wer sich die Entrümpelung im Alleingang nicht zutraut, holt sich idealerweise Hilfe im Freundeskreis oder engagiert ein professionelles Entrümpelungsunternehmen.  

Verraten Sie uns in den Kommentaren gerne, wie Sie in Ihrem Zuhause Ordnung halten. Haben Sie noch einen praktischen Tipp zum Entrümpeln und Aufräumen?

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