Lifta Magazin /Panorama /Krankentransport: Wer zahlt die Kosten?

Krankentransport: Wer zahlt die Kosten?

6 Min.

Krankentransporte sind für viele Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen oder Pflegebedarf ein unverzichtbarer Bestandteil der medizinischen Versorgung. Sie ermöglichen den sicheren Transport zu Arztterminen, Therapien oder Krankenhäusern, wenn ein eigenständiges Erreichen der Einrichtung nicht mehr möglich ist.

In diesem Artikel geben wir Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Arten von Krankentransporten und erklären, welche Kosten dabei entstehen können. Zudem erfahren Sie, wer diese Kosten übernimmt – je nachdem, ob Sie gesetzlich oder privat versichert sind oder als Selbstzahler gelten.

Elisa Holzmann
Lifta Magazin Autorin

Krankentransport & Krankenfahrt: Was ist der Unterschied?

Nahaufnahme eines Krankenwagens mit der Aufschrift Krankentransport

Ein Krankentransport bezeichnet den medizinisch notwendigen Transport einer kranken oder pflegebedürftigen Person, die aufgrund einer gesundheitlichen Einschränkung nicht in der Lage ist, selbstständig zu einer Arztpraxis, einem Krankenhaus oder einer anderen medizinischen Einrichtung zu gelangen. Sie werden meist von spezialisierten Dienstleistern oder Notfalldiensten durchgeführt. Dabei erfolgt der Transport häufig im Krankenwagen (RTW), Notarztwagen oder Sonderfahrzeug, das mit der entsprechenden medizinischen Ausrüstung ausgestattet ist. Wichtig ist dabei, dass es sich nicht um einen Notfall handelt, bei dem ein Rettungsdienst nötig wäre, sondern um einen sogenannten Sekundäreinsatz.

Im Gegensatz dazu steht die Krankenfahrt. Hierbei handelt es sich um eine Krankenbeförderung ohne medizinische Fachbegleitung. Die Krankenfahrt (auch als nichtqualifizierter Krankentransport bezeichnet) wird in der Regel von einer hilfsbereiten Person begleitet, die beim Ein- und Aussteigen unterstützt, aber keine medizinische Ausbildung hat. Das ist beispielsweise bei einem Krankentaxi der Fall. Hier werden Sie zu geplanten Arztbesuchen, regelmäßigen Dialysebehandlungen oder Physiotherapien gefahren. Die Kosten für ein Krankentaxi können von der Krankenkasse übernommen werden. Voraussetzung dafür: Es liegt eine ärztliche Verordnung vor, die Fahrt ist aus medizinischer Sicht notwendig und die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln ist aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich.

Welche Arten von Krankentransporten gibt es?

Krankentransporte unterscheiden sich je nach medizinischem Bedarf, Fahrzeugtyp und Begleitung durch medizinisches Personal.

Qualifizierter Krankentransport

Innenansicht eines Rettungswagens zur Beförderung von Rollstuhlfahrern

Der qualifizierte Krankentransport wird von medizinisch geschultem Fachpersonal begleitet, meist in speziell ausgestatteten Krankentransportwagen (KTW). Diese Transportart ist notwendig, wenn der Gesundheitszustand der Patientin bzw. des Patienten eine ständige medizinische Betreuung erfordert, beispielsweise bei Herzproblemen, nach Operationen oder bei Pflegebedürftigkeit. Zum Einsatz kommen hier in der Regel Fahrzeuge mit grundlegender medizinischer Ausrüstung wie Sauerstoffgeräten und Tragen.

Intensivtransport

Der Intensivtransport ist für Patientinnen und Patienten mit kritischem Gesundheitszustand vorgesehen, die während des Transports intensivmedizinisch überwacht und versorgt werden müssen – beispielsweise beim Transport zwischen Kliniken. Die Fahrzeuge, sogenannte Intensivtransportwagen, sind mit modernster Medizintechnik ausgestattet und werden von einem Team aus Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegepersonal begleitet.

Rollstuhl- oder Liegetransport

Für Menschen, die aufgrund von Mobilitätseinschränkungen oder Bettlägerigkeit nicht selbstständig in ein Fahrzeug einsteigen können, wird ein Rollstuhl- oder Liege-Transport eingesetzt. Hier kommen speziell ausgestattete Fahrzeuge zum Einsatz, die genügend Platz für einen Rollstuhl, Tragestuhl oder eine Liege bieten.

Rettungsfahrt

Wenn die Patientin oder der Patient aufgrund eines akuten medizinischen oder lebensbedrohlichen Zustands schnell in ein Krankenhaus oder eine andere Einrichtung transportiert werden muss, erfolgt in der Regel ein Notfall-Krankentransport – üblicherweise mit einem Rettungswagen (RTW) oder Notarztwagen.

Typische Kostenfaktoren bei Krankentransporten

Bei einem Krankentransport fallen unterschiedliche Kosten an, die je nach Art des Transports, der Strecke und dem Aufwand variieren können. Zu den wichtigsten Kostenfaktoren gehören:

  • Grundgebühr: Für das Bereitstellen des Fahrzeugs sowie den Personalaufwand wird eine Grundgebühr berechnet. Diese liegt häufig zwischen 100 und 300 Euro, abhängig von Anbieter und Region.
  • Dauer und Entfernung des Transports: Längere Distanzen und mehr Fahrzeit führen zu höheren Transportgebühren. So wird zum Beispiel für jeden gefahrenen Kilometer eine Gebühr berechnet, die meist zwischen zwei und drei Euro liegt.
  • Zusatzkosten: Es können Zuschläge für Fahrten außerhalb der regulären Zeiten anfallen – also nachts, an Wochenenden oder Feiertagen. Ebenso können Sonderleistungen wie spezielle medizinische Ausrüstung oder Begleitung durch Fachpersonal die Kosten erhöhen.
  • Transportart: Die Kosten unterscheiden sich je nach Transportart. So sind zum Beispiel Liegendtransporte oder Intensivtransporte aufgrund des höheren Betreuungs- und Ausstattungsbedarfs deutlich teurer als sitzende oder rollstuhlgebundene Fahrten.

Bitte beachten Sie: Die Kostenangaben dienen lediglich als Richtwerte, da die tatsächlichen Preise regional sehr unterschiedlich ausfallen können. Daher ist es vor jedem Krankentransport sinnvoll, eine genaue Kostenauskunft vom Anbieter einzuholen.

Wer übernimmt die Kosten beim Krankentransport?

Die Kosten für einen Krankentransport werden in Deutschland unterschiedlich übernommen – je nachdem, ob Sie gesetzlich, privat oder als Selbstzahler unterwegs sind.

Gesetzlich Versicherte

Für gesetzlich Versicherte übernimmt die Krankenkasse die Kosten eines Krankentransports. Voraussetzung dafür: Der Transport ist medizinisch notwendig und wurde von einer Ärztin bzw. einem Arzt auf einem speziellen Transportschein verordnet. Typische Beispiele sind Fahrten zu oder von einer stationären Behandlung, zu ambulanten Operationen oder bei schwerer Erkrankung mit hoher Therapierate (z. B. regelmäßige Dialyse oder Strahlenbehandlung). Die Versicherten müssen aber eine Zuzahlung leisten: Diese beträgt 10 Prozent des Fahrpreises, mindestens 5 Euro und höchstens 10 Euro pro Fahrt. Die übrigen Kosten übernimmt die Krankenkasse. Beachten Sie jedoch, dass die Kosten für einen privat organisierten Krankentransport ohne medizinische Notwendigkeit nicht übernommen werden.

Privat Versicherte

Privatversicherte zahlen zunächst für den Krankentransport in Vorleistung. Sie können die Rechnung anschließend bei ihrer privaten Krankenversicherung einreichen. Die Erstattung hängt vom individuellen Tarif ab: Viele Tarife übernehmen die Kosten komplett, bei anderen gibt es Einschränkungen. Schauen Sie daher vorab immer in Ihren Vertrag, da die Leistungen und Bedingungen je nach Anbieter variieren.

Selbstzahler

Wer keinen Anspruch auf eine Kostenübernahme hat – zum Beispiel bei Fahrten ohne medizinische Notwendigkeit – muss die Kosten für die Krankenbeförderung komplett selbst tragen. Die Preise variieren je nach Anbieter, Region, Tageszeit und Entfernung. In der Regel gibt es immer eine Grundgebühr sowie Kosten pro gefahrenem Kilometer. Dazu können Zuschläge für Nachtfahrten, Feiertage oder besondere medizinische Anforderungen kommen.

Sonderfall Ausland: Krankentransport aus dem Urlaub

Wenn Sie im Ausland erkranken oder einen Unfall erleiden, können die Kosten für einen medizinisch notwendigen Rücktransport nach Deutschland je nach Reiseziel und Transportmittel mehrere Tausend Euro betragen. Die Krankenbeförderung erfolgt dabei per Krankenwagen, Ambulanzflugzeug oder Intensivtransport.

Wichtig zu wissen: Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt einen Krankenrücktransport aus dem Ausland grundsätzlich nicht – auch dann nicht, wenn der Transport medizinisch notwendig ist. Leistungen der gesetzlichen Kassen gelten häufig nur für Fahrten in EU-Ländern und ausgewählten Nachbarstaaten, und dann nur mit einer vorherigen Genehmigung. Privatversicherte können je nach Tarif die Kosten für einen Rücktransport erstattet bekommen. Für alle anderen empfiehlt sich eine private Auslandskrankenversicherung, denn nur diese übernimmt in den meisten Fällen die gesamten Kosten für Rücktransporte bei Krankheit oder Unfall.

Treppenlift: Wie Mobilität daheim Fahrtkosten senkt

Schwierigkeiten beim Treppensteigen bedeuten oft eine starke Einschränkung der Selbstständigkeit zuhause und erhöhen das Risiko für Unfälle und Stürze. Das erfordert wiederum häufige Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte und auch Krankentransporte.
Um solche Risiken zu vermeiden und den Bedarf an Krankentransporten zu reduzieren, ist der Einbau eines Treppenlifts sinnvoll. Mit einem Lift überwinden Sie die Stufen in Ihrem Zuhause sicher und komfortabel und können Unfälle besser vermeiden.

Krankenbeförderung – sicher zum nächsten Arztbesuch

Krankentransporte sind eine wichtige Alltagshilfe und sorgen dafür, dass Sie sicher und gut betreut zu Behandlungen und zurück gelangen. Zwar können die Kosten je nach Art des Transports und der Strecke variieren, doch mit der richtigen Verordnung und Versicherung sind die Fahrkosten oft gut abgedeckt. Zusätzlich kann ein Treppenlift die Mobilität und Sicherheit zuhause verbessern, das Unfallrisiko verringern und damit auch die Notwendigkeit von kostspieligen Transporten minimieren. Mit dem richtigen Wissen, passender Vorsorge und technischen Hilfsmitteln lässt sich der Krankentransportbedarf gut managen – zum Wohl der Gesundheit und des eigenen Budgets.

Wie sind Ihre Erfahrungen mit Krankentransporten? Haben Sie Tipps oder weitere Fragen zur Krankenbeförderung? Hinterlassen Sie gerne einen Kommentar – wir freuen uns auf den Austausch!

Anregungen, Fragen, Kritik?
Hinterlassen Sie uns doch einen Kommentar

Ihr Kommentar wurde abgeschickt!

Nach einer kurzen Überprüfung durch unser Redaktionsteam wird dieser dann freigeschaltet.

* Pflichtfeld
"Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachname ein.

Bitte beachten Sie unsere Hinweise zum Datenschutz

Kommentare unserer Leser